02.06.17
Holzgeruch bei Möbeln - Wie riechen die unterschiedlichen Holzsorten?
Holzgeruch bei Möbeln
Mhhh, das duftet nach würzigem Holz, mit einer Note von nassem Waldboden am Morgen. Das muss die neue Eichenkommode sein. Wie, erschnüffeln Sie Ihre Möbel denn nicht am Geruch? Auf welche Sinne verlassen Sie sich denn dann? Sehen, fühlen? Das ist doch sowas von überholt. Spaß beiseite, um Massivholzmöbel tatsächlich am Geruch erkennen zu können, bräuchten Sie eine ganz schön feine Nase.
Aber: Jedes Holz hat seinen eigenen Geruch. Für die menschliche Nase riecht es eben nach Holz, aber in Wirklichkeit gibt es feine bis ausgeprägte Nuancen, die jeder Art einen etwas anderen Geruch verleihen. Und auf diese Gerüche wollen wir heute einmal eingehen. Außerdem auf das Aussehen der Hölzer. So haben Sie gleich zwei Sinne, mit denen Sie in Zukunft Ihre Lieblingsholzsorte bestimmen können.
Eichenholz
Frisch geschlagen weist Eichenholz einen säuerlichen Geruch auf, der durch Gerbstoffe im Stamm und der Rinde verursacht wird. Später würde man wohl von einem würzigen Geruch sprechen. Allerdings zählt Eichenholz nach der Verarbeitung eher zu den weniger geruchsintensiven Hölzern.
Typisch für die Eiche sind die auffälligen und breiten Holzstrahlen, die im Radialschnitt wie Wasserläufe im Sand aussehen. Diese Verläufe oder auch Bänder nennt man im Fachjargon Spiegel. Dadurch erhält die Eiche ihr wildes Aussehen und die Maserung scheint manchmal wie aufgemalt.
Buchenholz
Hier gibt es nicht viel zu sagen, denn das Holz weist einen neutralen Geruch auf. Wer also lieber eine geruchsneutrale Wohnung möchte, der ist mit Buchenholz gut beraten.
Das Buchenholz erhält sein charakteristisches Aussehen durch den Tangentialschnitt durch den Stamm. Dabei treten die vielen kleinen Holzstrahlen (Spiegel) zutage, die in unregelmäßigen Abständen das Holz durchziehen. Es sieht ein wenig so aus, als wollte man Regen auf einer Zeichnung darstellen.
Kiefernholz
Wegen seines Harzgehalts weist besonders das frisch geschlagene Holz einen aromatischen Harzgeruch auf, der auch später, nach der Verarbeitung zu Möbeln, noch wahrnehmbar ist.
Das Kiefernholz zeichnet sich durch seine riffelförmige Struktur aus, die an Verwehungen im Sand erinnert. Außerdem sind Jahressringe, Harzkanäle und Astlöcher gut zu erkennen.
Amerikanischer Nussbaum
Wie das Eichenholz riecht auch das Holz des Nussbaums eher säuerlich nach dem Fällen. Nach der Verarbeitung nimmt der Geruch ab und wird neutral.
Zwar ist die Holzstruktur recht grob, dabei aber meist schön gleichförmig. Der satte, dunkelbraune Ton erinnert an Schokolade und wirkt besonders edel.
Teak-Holz
Nicht nur die wachsartige, ölige Oberfläche erinnert ein wenig an Leder, sondern auch der Eigengeruch des Teak-Holzes. Für manche ist der Geruch auch leicht ranzig oder gummiartig, da sich im Inneren Kautschukablagerungen befinden.
Schokoladige Maserungen und dunkle Farbverläufe durchziehen den kräftigen Braunton des Holzes. Die Fasern verlaufen bei indischem Teak meist wellig, wodurch ein ungleichmäßiges und interessantes Aussehen entsteht.
Palisander
Das Holz wird im englischem Sprachgebrauch auch als „Rosewood“ bezeichnet. Der indische Palisander riecht besonders im frischen Zustand nach Rosen und weist blumige Noten auf. Der Rio-Palisander dagegen riecht eher nach Veilchen mit einem Hauch von Mandel.
Durch engen Faserverlauf im Holz kann es teilweise zu fast schwärzlichen Stellen im Palisander kommen. Die Fasern verlaufen relativ gerade durch das braune bis leicht violettbraune Holz. So entstehen sehr dekorative Möbel.
Zedernholz
Ein so intensives Holz, dass man den Begriff „zedernartig“ gemeinhin schon benutzt, um waldige und harzige Düfte zu beschreiben. Der markante Eigengeruch kommt durch ätherische Öle zustande, die dem Holz seine aromatischen Eigenschaften verleihen. Es gibt sogar Kaugummi aus Zedernharz, der für einen frischen Atem sorgen soll.
Wir hoffen, Sie sind jetzt zu echten Holz-Sommeliers geworden und erschnüffeln beim nächsten Besuch im Möbelhaus sofort die gesuchte Holzsorte. Um Ihre Fähigkeiten noch mehr zu schärfen, hilft ein Spaziergang im Wald. Dort liegen oftmals frischgeschlagene Stämme herum, die zu Trainingszwecken genutzt werden können.
Für weitere nützliche Infos rund um Holz, folgen Sie uns auf den sozialen Netzwerken:
Hier findest du weitere interessante Artikel: